Liebe Aurikel-Freunde

 

In diesem Jahr kann ich ihnen wieder eine umfangreiche Angebotsliste diverser Aurikeln vorstellen.

Wem es Spaß macht, sich mit besonderen Pflanzen zu beschäftigen, um solche in der Gartenkultur zu erhalten, findet mit Aurikeln einen weiteren Schatz an Vielfalt von Blüten und Farben.  

Sogenannte Alpinaurikeln wachsen an geeigneten Plätzen (d. h. keine heiße Mittagssonne) gut, im Garten, aber auch in Töpfen.

Für die empfindlicheren Grüngerandeten, Bemehlten oder den Schauaurikeln ist Überdachung im Winter empfohlen. Sie werden hauptsächlich in Töpfen gezogen. Die Töpfe sollten einen Durchmesser von etwa 13 cm haben. Dabei ist es relativ gleichgültig, ob Ton- oder Kunststofftöpfe verwendet werden.

Aurikeln haben eine Blütezeit von Anfang April bis Mitte Mai und sind wie die Gartenprimeln ein willkommener Farbtupfer im Frühlingsgarten.

Ich versende die Aurikelpflanzen von Mitte März bis Mitte Mai.

Natürlich können sie die Aurikelpflanzen auch auf den verschiedenen Gartenmessen (siehe Messen und Märkte) oder direkt in meiner Gärtnerei kaufen.

 

 

Wer sich für die Geschichte der Aurikelkultur interessiert, sei folgender Artikel aus dem Staudengarten 2-2011 (erscheint vierteljährlich von der Gesellschaft der Staudenfreunde) empfohlen:

 

 

Über Aurikeln 

 

Herkunft, Geschichte, Kultur  

 

Im 16. Jahrhundert berichtet der Botaniker Clusius über die Aurikelarten und verbreitet Saatgut

unter seinen Kollegen in einigen europäischen Ländern. Es wurde relativ schnell rentabel, diese Arten zu züchten, da für außergewöhnliche Blumen, ähnlich der Tulpen, hohe Preise erzielt werden konnten.

Die Sammler waren Bischöfe, Markgrafen, Herzöge und ähnlich hochgestellte Persönlichkeiten.

Sammlungen von 500 Stück waren keine Seltenheit.

Im 17. Jahrhundert war Frankreich unter anderen Ländern führend in der Aurikelkultur. Sogenannte Aurikeltheater gab es wahrscheinlich schon früher, doch die Franzosen bauten solche mit integriertem Dach und dunkelsamtener Rückwand, um die Schönheit der Blüte besser zur Geltung zu bringen. König Louis XIV. war so angetan, dass er eine Schrift zur Kultur der oreilled òurs verfasste und anonym herausgab. 1730 waren Aurikeln in England  schon bekannt, zudem brachten Hugenotten auf der Flucht aus Frankreich einiges an Pflanzgut zur Weiterzucht nach England mit. Auf dem europäischen Festland gingen im Dreißigjährigen Krieg viele Sorten verloren.

 

Ab 1750 begann eine neue Ära. Nach der Entdeckung der durch Mutation entstandenen grünblütigen Typen kam es wieder in Mode Aurikeln zu sammeln. Die Alpinen, die Einfarbigen, die Grün- oder Weißgerandeten und die Gefüllten Aurikeln fanden Einzug in botanische Gärten und bald auch in private Gärten.  

Ein gewisser Herr Gilbert hatte in seinem gärtnerischen Vademekum herausgestellt, dass es durchaus möglich ist, Aurikeln in Töpfen zu halten und machte so diese Edelsteine einem breiteren Publikum zugänglich.

Bald entstanden in England die ersten Aurikel-Gesellschaften. Bis heute gibt es davon mindestens fünf in Großbritannien. Auch existiert die damals festgelegte Klassifizierung nach selfs, shows, alpines, fancies, stripes, doubles und border auriculas heute noch. In jährlich stattfindenden Shows wurden und werden neue Züchtungen vorgestellt und bewertet.

 

Aber nicht nur in England schritt die Züchtung voran. Belgische, holländische, österreichische Gärtner (damals war der Gärtnerberuf noch hoch geschätzt) befassten sich mit diesen wertvollen Pflänzchen. Rilke, Fontane, Goethe und weitere Gelehrte erwähnten die Aurikel in ihren Werken. Zur Biedermeierzeit existierten Sammlungen von über 1.000 Sorten.

Während der wachsenden Industrialisierung gerieten Aurikeln auf dem europäischen Festland immer mehr in Vergessenheit. Zwar wurden sie von Gartenliebhabern noch weitervererbt, aber das allgemeine Interesse verebbte.

 

Nachdem Zweiten Weltkrieg blieb die Aurikelkultur in Westdeutschland weitgehend unbeachtet, jedenfalls ist die Vielfalt der Sorten kaum in einem Fachbuch erwähnt. In Ostdeutschland wurden sie in vier Klassen eingeteilt: gewöhnliche Gartenaurikel, Lütticher (Alpine), Englische oder Gepuderte und Gefüllte Aurikeln.

 

Ab 1940 kamen viele Neuzüchtungen aus Nordamerika dazu, besonders Gefüllte und Alpine. Ende der 1990er Jahre haben Werner Hoffmann und Marion Nickig mit ihren Puplikationen für eine Renaissance der Aurikel in Deutschland gesorgt. Seither wird in Internetforen fleißig diskutiert, welche Sorten empfehlenswert sind, wie das Pflanzsubstrat beschaffen sein soll oder wie mit Wurzelläusen umgegangen wird.

 

Aurikeln pflanzen und pflegen 

 

Die Kultur der Aurikel ist nicht besonders schwer, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Sie können problemlos in Töpfen gehalten werden, sind absolut frosthart, faulen aber gerne bei zu viel Nässe. Deshalb ist gerade für die bemehlten Sorten eine Überdachung angeraten. Allerdings müssen sie dort auch im Winter beobachtet werden, damit sie nicht nicht zu trocken haben. Die Ursache für Wurzelläuse ist oft mal zu trocken, mal zu nass. In Töpfen muss natürlich auch die Nährstoffversorgung gewährleistet sein (zwei- bis dreimal jährlich mit einem guten Flüssigdünger versorgt, ist meistens ausreichend), angefangen kurz nach der Blüte bis Ende August.

Das Pflanzsubstrat sollte durchlässig sein, aber auch Feuchtigkeit halten. Zu guter Blumenerde wird Lehm und Lavakies oder Granitsplitt gemischt, dazu etwas Urgesteinsmehl. Bei Befall von Wurzelläusen und Roter Spinne hilft ein Gießmittel gegen saugende Insekten.

Im Garten sollten Aurikeln hell, aber nicht in heißer Mittagssonne platziert werden. Es ist darauf zu achten, dass sie von stärker wachsenden Stauden nicht überwuchert werden, sie sollten im Vordergrund stehen. Auch hier keine Staunässe. Am besten geeignet sind die Alpinen und Gartensorten. Zu groß gewordene Pflanzen teilt man im September. 

 

 

 

 

 

 

 

        

        

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